Transzendentale Meditation: Technik, Geschichte und Wissenswertes

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Transzendentale Meditation: Technik, Geschichte und Wissenswertes

Neben verschiedenen Yoga-Stilen hat sich in unserer Gesellschaft Meditation schon seit einiger Zeit als gängige Entspannungspraxis entwickelt. Viele Leute schwören dabei auf die sogenannte Transzendentale Meditation, abgekürzt TM. Aber was steckt dahinter? Hier liest du alles, was du über die TM-Organisation wissen musst und wie du die Technik selbst lernen kannst.

Transzendentale Meditation

Wie geht Transzendentale Meditation?

Auf den ersten Blick unterscheidet die TM-Methode sich nicht wesentlich von der Achtsamkeitsmeditation, also jener Variante, die man üblicherweise mit dem Stichwort Meditation verbindet. Transzendentale Meditation ist allerdings markengeschützt und folgt daher einem bestimmten Konzept.

Um den vollen Effekt zu erzielen, sollte man laut TM-Lehre zweimal pro Tag für 20 Minuten meditieren. Die Meditation findet im Sitzen statt, dabei hält man die Augen geschlossen. Theoretisch kann also überall und jederzeit meditiert werden. Je öfter man meditiert, desto leichter fällt es dem Gehirn schließlich, in den transzendentalen Zustand zu finden.

Transzendieren – was heißt das eigentlich? Ganz einfach: Damit ist eine Überschreitung gemeint. Bei der Transzendentalen Meditation überschreitet man jegliche geistige Aktivität, sodass das volle Potenzial des Geistes freigesetzt wird. Soweit also die Theorie, aber was bewirkt diese Meditation tatsächlich?

Die Wirkung von Transzendentaler Meditation

Wie auch herkömmliche Meditation liegt der Hauptnutzen der TM in den Vorteilen für die Gesundheit. Durch regelmäßige Transzendentale Meditation soll Stressabbau gefördert werden, da man wiederholt in eine noch tiefere Entspannung eintritt, als es bei Achtsamkeitsmeditation oder in der Tiefschlafphase möglich ist.

Der Bluthochdruck wird gesenkt, das Herz-Kreislauf-System unterstützt und die Serotonin-Produktion angeregt, sodass vermehrt Glücksgefühle entstehen, die auch nach der Meditation noch anhalten. Das Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, was TM-Studien zufolge sogar helfen soll, psychische Beeinträchtigungen wie Posttraumatische Belastungsstörungen zu heilen.

Da das Gehirn bei der Meditation besser durchblutet wird, sollen außerdem Intelligenz und Kreativität verbessert werden. Grundsätzlich können diese Effekte natürlich auch bei „normaler“ Meditation eintreten, der Hauptunterschied ist aber, dass bei der TM nach völligem Loslassen und geistiger Stille gesucht wird. Es geht nicht darum, den Geist zu lenken, sondern ihn sozusagen für einen gewissen Zeitraum auszuschalten.

Transzendentale Meditation selbst erlernen: So geht’s

Eins vorweg: Glaubt man den Lehrern der TM-Organisation, kann man sich die Technik nicht selbst beibringen, da jeder ein persönliches Mantra hat und dies nur von einem ausgebildeten Lehrer zugeteilt werden kann. Allerdings spricht auch nichts dagegen, es mit einem eigenen bzw. einem beliebten Mantra zu versuchen!

Grundsätzlich solltest du auch bei der Transzendentalen Meditation darauf achten, bequem zu sitzen, schließlich dauert die Einheit mehrere Minuten und dein körperliches Befinden darf keine Ablenkung darstellen. Fühle nun in dich hinein und mache quasi eine Bestandsaufnahme deines Zustands. Wenn du bereit bist, beginnst du, dir still das Mantra vorzusagen.

In einem TM-Kurs bekommst du dein individuelles Mantra vorgegeben, natürlich kannst du hier aber als Platzhalter auch „Om“ oder „So ‚ham“ verwenden. Letzteres bedeutet „ich bin Er“ und drückt die Bereitschaft aus, das Göttliche eintreten zu lassen. Wiederhole nun das Mantra wieder und wieder und hole deine Gedanken dorthin zurück, wenn sie einmal abschweifen.

Wichtig ist auch bei der Transzendentalen Meditation: Zwinge dich zu nichts. Meditieren ist natürlich nicht so einfach, aber allzu strikte Konzentration macht dich eher unruhiger, als wertvolle Stille zu bringen. Wie bereits erwähnt, kannst du einfach immer wieder zu deinem Mantra zurückkehren. Öffne die Augen erst nach ein bis zwei Minuten nach der Meditation, anstatt allzu abrupt aufzutauchen.

Geschichte der TM

Anders als Yoga oder Meditation an sich ist die TM-Methode nicht mehrere tausend Jahre alt, sondern wurde 1957 von dem Inder Maharishi Mahesh Yogi ins Leben gerufen. Weltweite Aufmerksamkeit erlangte seine Praxis dank prominenter Anhänger wie den Beatles oder den Rolling Stones.

TM als Organisation und Lehre

Heute gibt es Ausbildungszentren auf der ganzen Welt, und nur wer die offizielle Ausbildung absolviert, darf sich als Lehrer für Transzendentale Meditation bezeichnen. Hinter der TM-Organisation steckt eine esoterische Lehre: Maharishis erklärtes Ziel war die Errichtung einer glücklicheren, weil friedlicheren Gesellschaft. 1976 gründete er eigens die „Weltregierung des Zeitalters der Erleuchtung“, um die Gesellschaft nachhaltig zu verändern.

Der Maharishi-Effekt

Laut dem Gründer der Transzendentalen Meditation ließe sich diese friedlichere Gesellschaft schon erreichen, indem nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung regelmäßig meditiert. Er führte diesen selbsternannten Maharishi-Effekt auf eine Statistik über die Verbrechensrate in mittelgroßen US-Städten zurück: Die Kriminalität dort sank, während gleichzeitig etwa ein Prozent der Bürger regelmäßig meditierte.

Ohne Frage trägt regelmäßige Meditation dazu bei, ausgeglichener und dementsprechend friedlicher zu werden – der Maharishi-Effekt ist allerdings keineswegs fundiert wissenschaftlich belegt. Er ist einer von mehreren Faktoren, für die die TM-Organisation seit langem in der Kritik steht.

Kritik an der Transzendentalen Meditation

Die Transzendentale Meditation hat viele Anhänger, aber auch ebenso viele Kritiker. Dabei wird weniger die Meditation als solche angezweifelt als vielmehr Maharishis Organisation selbst. Die TM-Schule steht immer wieder vor Gericht, da sie zum Beispiel von manchen Seiten als Sekte bzw. religiöser Kult gesehen wird.

Auch die Methoden der TM werden teilweise skeptisch betrachtet. Das verwundert nicht, schließlich gibt es von der Organisation selbst kaum konkrete Informationen zur Meditationspraxis, bevor man nicht für einen Kurs bezahlt hat.

Kritiker bringen an dieser Stelle oft an, dass das angeblich persönliche Mantra letztendlich willkürlich festgelegt würde und eigentlich keinen individuellen Wert habe. Es bleibt zudem die Tatsache, dass die positiven Effekte der TM nur sehr bedingt wissenschaftlich fundiert sind. Auch charakteristische Elemente wie das „yogische Fliegen“, bei dem der Körper dank der ultimativen Überschreitungserfahrung zu schweben beginnen soll, bleibt bisher reine Theorie.

Transzendentale Meditation: Lohnt sich das?

Die Entscheidung, offiziell geleitete Transzendentale Meditation auszuprobieren, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Denn tiefgreifende Entspannung und ein Ruhezustand, der aktiv herbeigeführt werden kann, sind natürlich wichtige stressreduzierende Faktoren. Meditation an sich tut immer gut, allerdings gibt es auch kein Patentrezept dafür.

Wenn du dir nun nicht sicher bist, ob du diese Methode ausprobieren solltest oder dich davon doch lieber fernhältst, kannst du dich ja einfach mal an der Anleitung versuchen oder auf eine gängige Achtsamkeitsmeditation ausweichen. Damit hebst du zwar höchstwahrscheinlich auch nicht vom Boden ab, aber du bekommst einen Einblick in die faszinierende Welt der Meditation – den Versuch ist es wert!

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