In einer Welt, die oft von äußeren Erwartungen und schnelllebigen Maßstäben geprägt ist, verlieren wir leicht den liebevollen Blick nach innen – besonders wir Frauen. Zwischen den Rollen des Alltags, beruflichen Anforderungen und dem Wunsch, allem gerecht zu werden, kann die feine Verbindung zu unseren inneren Bedürfnissen leiser werden.
Gerade in Zeiten von Erschöpfung oder innerer Unruhe kann der sanfte Weg zurück zur eigenen Mitte heilsam wirken. Hier treffen Yoga und Ayurveda als zwei jahrtausendealte Systeme aufeinander. Sie laden ein zur Besinnung, zur Rückverbindung mit dem eigenen Zyklus – körperlich wie seelisch und sie schaffen Raum für achtsame Auszeiten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie Yoga und Ayurveda dein Wohlbefinden und Gesundheit als Frau unterstützen können. Außerdem findest du auch weiter unten eine Yoga-Einheit für ayurvedische Balance.
Der weibliche Zyklus im Fokus mit Ayurveda.
Ayurveda versteht Gesundheit nicht als Zustand, sondern als energetisches Gleichgewicht. Besonders bei Frauen zeigt sich dieses Gleichgewicht in zyklischen Prozessen – körperlich, emotional und energetisch. Der weibliche Zyklus ist dabei nicht nur biologisch, sondern auch spirituell bedeutsam: Er ist ein innerer Kompass und erinnert uns an natürliche Phasen von Aktivität, Rückzug, Klarheit und Wandel.
Im Ayurveda spielen die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – eine zentrale Rolle. Sie prägen nicht nur unseren Konstitutionstyp, sondern auch die einzelnen Phasen des Zyklus:
Kapha dominiert die erste Zyklusphase (nach der Menstruation): Stabilität, Aufbau, neue Kraft schöpfen
Pitta entfaltet sich rund um den Eisprung: Energie, Klarheit, Hitze – ideale Zeit für Aktivität, Tatkraft und Selbstausdruck
Vata prägt die Zeit vor und während der Menstruation: Sensibilität, Rückzug, Bedürfnis nach Ruhe und Regeneration
Dieses Wissen kann helfen, den eigenen Alltag weiblich zu gestalten – in deinem eigenen Rhythmus statt im Widerstand. Wenn wir in der prämenstruellen Phase gereizt oder müde sind, liegt das nicht an uns, sondern an natürlichen Veränderungen die unser weiblicher Körper durchwandert. Im Ayurveda wird PMS (Prämenstruelles Syndrom) als ein Ungleichgewicht in den Doshas – insbesondere Vata und Pitta – verstanden. PMS ist kein einzelnes Krankheitsbild, sondern Ausdruck einer Disharmonie im natürlichen Zyklus der Frau. Ayurveda betrachtet den weiblichen Zyklus als kraftvollen, reinigenden und rhythmischen Prozess, der durch innere Balance unterstützt werden sollte.
Bitte lass deine Beschwerden abklären, wenn sie deinen deutlich Alltag einschränken. Hierfür gibt es z.B., Ayurveda-Gesundheitsberater, die sich auch speziell auf die Frauenheilkunde fokussieren.
Inspiration für deinen Alltag: So gelingt der Einstieg
Manchmal braucht es keine radikale Veränderung – sondern kleine Rituale, die im Alltag Raum schaffen. Achtsamkeit beginnt oft in den kleinen Momenten: beim Einölen des Körpers, beim langsamen Teetrinken, beim bewussten Atmen zwischen zwei Aufgaben.
Hier ein paar Inspirationen für deine Yoga- und Ayurveda-Praxis für mehr Wohlbefinden in deinem Alltag.
Ayurveda-Tipps für den Alltag:
Zyklusfreundliche Ernährung: Warme, gekochte Mahlzeiten mit Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer, Zimt, Fenchel, Kümmel – besonders in der Vata-dominanten Phase.
Hormonfreundliche Ernährung: Ghee, Sesamöl, Mandeln, Leinsamen, Wurzelgemüse, gekochte Äpfel und Datteln nähren das Gewebe (insbesondere das Fortpflanzungsgewebe = Artava Dhatu)
Abendliches Fußölritual: Padabhyanga (ayurvedische Fußmassage) beruhigt das Nervensystem und fördert erholsamen Schlaf. Besonders ab der zweiten Zyklushälfte sehr zu empfehlen, wenn der Körper immer mehr in den Rückzug geht.
Zyklus-Tee: Kräuter wie Frauenmantel, Himbeerblätter oder Lavendel begleiten dich durch die einzelnen Phasen.
Aufbauphase (Kapha): Weiche Flows, die wieder mehr Bewegung und Aktivität in den Körper bringen z.B., Sonnengrüße, klassisches Hatha-Yoga, sanfte Vinyasa-Flows.
PMS (Vata): Erdende Übungen und lange Haltezeiten (Yin Yoga)
Diese Routinen müssen nicht perfekt sein, sie sollten dich unterstützen und nicht stressen. Vielleicht beginnst du mit einer einzigen Übung am Tag, einem Moment der Stille, einer bewussten Pause. Daraus entsteht oft mehr, als wir erwarten.
Wenn wir die Yoga-Praxis an den weiblichen Zyklus und Körper anpassen, geht es vielmehr um Präsenz und Spüren. Statt „tiefer in die Haltung zu gehen“ fragen wir: Was brauche ich heute wirklich? Diese Art des Praktizierens lädt dazu ein, auf die Sprache des Körpers zu hören – auf Spannungen, Müdigkeit, aber auch auf Kraft und Lebenslust. Gerade während der prämenstruellen Phase oder der Menstruation ist ein sanfter Yoga-Stil wohltuend. Restorative Asanas, Yin Yoga oder geführte Meditationen helfen, innerlich loszulassen und das Nervensystem zu beruhigen. In aktiveren Phasen – z. B. rund um den Eisprung, dürfen es dynamische Flows sein, die das Pitta-Feuer stärken und nach außen wirken.
Diese 23-minütige Yoga-Einheit für ayurvedische Balance ist speziell für alle 3 Doshas geeignet und kann wunderbar in den Alltag integriert werden.
Achtsame Auszeiten in der Yogapraxis schaffen Raum für Besinnung. Für viele Frauen ist das der Moment, in dem sie endlich wieder bei sich selbst ankommen und genau darin liegt der Schlüssel: nicht mehr gegen den eigenen Rhythmus zu leben, sondern im Einklang mit ihm.
Written by Anna from Lotuscrafts
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